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Text 2. Erfinder: Schüler im Chefsessel. Als Schüler Dinge erfinden, die die Welt noch nicht gesehen hat? Oder parallel zur Schule ein Unternehmen führen? Patrik und Cosima haben uns erzählt, wie das funktioniert. 1 Patrik, 21, gründete mit 16 sein erstes Unternehmen. ‘Ohne Durchhaltevermögen geht es nicht’. Du hast als Schüler ein Unternehmen für Webdesign geführt. Wie kam es dazu? Schon im Grundschulalter hat mich das Internet fasziniert. Ich habe mich gern mit Neuerungen befasst und oft Computerzeitschriften gelesen. Irgendwann hatte ich Lust, eine eigene Webseite zu bauen, und habe mich immer weiter verbessert. Als mir klar wurde, wie viel Geld sich damit verdienen lässt, stellte ich mit 14 einen Antrag auf Gründung eines Unternehmens beim Familiengericht. Ist es schwer, als Schüler ein eigenes Unternehmen zu haben? In Deutschland darf man normalerweise erst mit 18 ein Unternehmen gründen. Deshalb war es sehr und hat ziemlich lange gedauert. Nach zwei Jahren und einer umfangreichen Prüfung hat es endlich geklappt. 2 Wie schafft man das, Abi zu machen und gleichzeitig Unternehmer zu sein? Man kann sich das so vorstellen, dass ich vormittags ein ganz normaler Schüler war und nachmittags zum Unternehmer wurde. Da beantwortete ich zum Beispiel Kundenmails. Aber ohne Durchhaltevermögen und Unterstützung packt man das nicht. Zum Glück konnte ich mich da jederzeit auf meine Familie und Freunde verlassen. Sie haben mich sehr unterstützt. Wo siehst du deine berufliche Zukunft? Ich studiere gerade Medieninformatik, nebenbei bin ich aber weiterhin Unternehmer und möchte es auch bleiben. Es gibt ja einige Unternehmen, die als Garagenbusiness angefangen haben und später sehr groß und international erfolgreich geworden sind. Solche Geschichten inspirieren mich. Es wäre toll, wenn ich mein Unternehmen auch so erfolgreich ausbauen könnte. 3 Cosima, 25, hat sich als Schülerin selbstständig gemacht. ‘Man sollte sich so früh wie möglich ausprobieren’. Du hast heute ein eigenes Klamottenlabel. Aber selbstständig warst du schon viel früher, oder? Während meiner Schulzeit habe ich angefangen, Mützen zu häkeln. Ursprünglich wollte ich nur für mich ein paar coole Teile haben. Dann kamen Freunde auf mich zu, die Sachen bestellen wollten. Und plötzlich hatte ich mein eigenes kleines Unternehmen! Ich habe die Mützen über das Internet vertrieben, dazu kam Werbung durch Mundpropaganda. Wie war das, gleichzeitig Schülerin und Unternehmerin zu sein? Unspektakulär. Für mich war das Häkeln damals vor allem ein Hobby, mit dem ich mein Taschengeld aufgebessert habe. Wenn die Lehrer nichts dagegen hatten, habe ich auch im Unterricht gehäkelt. 4 Was war das Wichtigste, das du in der Zeit gelernt hast? Ich habe gelernt, wie man eine Steuererklärung und die Buchhaltung macht. Das war eine gute Übung! Als Schülerin habe ich bei meinen Eltern gelebt, ich war also finanziell nicht von meinem Business abhängig. So ein entspanntes Leben hat man natürlich später nicht mehr. Ich kann deshalb nur allen raten, sich so früh wie möglich auszuprobieren. Wie kam es dazu, dass du 2016 dein aktuelles Label gegründet hast? Ich wollte nicht für andere arbeiten, sondern mein eigenes Ding machen. Während einer Reise nach Sri Lanka habe ich das Batiken kennengelernt und war sofort begeistert. Inzwischen verkaufe ich unter der Marke ‘Cos ordinary sucks’ meine fair hergestellten Jacken, Blusen und Röcke vor allem bei Festivals und über meinen Onlineshop. 5 Hast du einen Erfolgstipp? Es muss nicht perfekt sein! Wichtig ist, dass man offen für Neues bleibt. Am Anfang sollten eine Idee und vor allem Leidenschaft stehen. Wenn man selbst mit seinen Produkten ist, kann man die Sachen viel besser verkaufen.