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Lektion drei: Einführung Phonologie (auch Lautlehre). Die sprachwissenschaftliche Teildisziplin Phonologie, die auch Phonematik oder Phonemik genannt wird, untersucht die Lautsysteme von Sprachen und klassifiziert die Laute nach ihren Funktionen in der Sprache, während die Phonetik sie unter dem physikalisch-anatomischen und akustischen Gesichtspunkt behandelt. Der Forschungsgegenstand der Phonologie ist das Phonem als kleinste bedeutungsunterscheidende Lauteinheit. Segmentale Phonologie als Teilgebiet der Phonologie beschreibt, untersucht und klassifiziert die Phoneme als Einzelsegmente. Segmental gesehen gibt es im Deutschen drei Grundtypen von Lauten: Monophthong, Diphthong und Triphtong. Die Vokale und Konsonanten sind Monophthonge, d.h. Einzellaute. Der Vokal wird auch Selbstlaut genannt, bei dessen Artikulation der Luftstrom relativ ungehindert durch den offenen Mund oder die Nase austritt. Im Deutschen gibt es Vokale, Halb- oder Semivokale (zum Beispiel i in Nation), Kurzvokale (zum Beispiel e in Bett) und Langvokale (zum Beispiel e in See). Der Konsonant wird auch Mitlaut genannt und ist sprachlicher Laut, bei dessen Produktion die Artikulationsorgane einen Verschluss oder eine Verengung bilden. Die Konsonanten im Deutschen werden als stimmhaft wie b und stimmlos wie p klassifiziert. Der Diphthong, der auch als Doppel- oder Zweilaut genannt wird, ist die Lautfolge von zwei Vokalen in einer Silbe, die phonetisch als Einheit aufgefasst werden (zum Beispiel ei in ein, eu in Europa usw.). Triphtong ist Dreifachlaut und besteht aus drei Vokallauten, zum Beispiel Jau in Jauchen. Lautliche Variation eines einzelnen Phonems nennen wir Allophone. Die Allophone sind nicht bedeutungsunterscheidend. Beispiele für Allophone: K in Kiel und Kuh; ch in Bücher, Buch, hoch und lachen sind Variationen derselben Phoneme. Ein weiterer Grundbegriff der segmentalen Phonologie ist das Minimalpaar: Sie sind Wort- oder Morphempaare, die gleich viele Laute enthalten, sich nur in einem Laut unterscheiden und damit verbunden eine verschiedene Bedeutung haben, zum Beispiel Buch und Tuch, Haus und Maus, dein und mein und andere. Das Teilgebiet suprasegmentale Phonologie, die in der Fachliteratur auch Prosodie oder Tonologie genannt wird, beschäftigt sich unter anderem mit Akzent, Betonung, Sprechpausen, Sprechrhythmus und Sprechtempo. Silbe, Betonung und Intonation bilden die suprasegmentalen Einheiten. Die Silbe ist die kleinste sprachliche Einheit innerhalb einer Wortform, die aus einem oder mehreren Lauten gebildet wird. Hervorhebung einer bestimmten Silbe durch höheren Atemdruck ist die Betonung. Die Intonation ist das Zusammenwirken von Akzentuierung, Tonhöhenverlauf und Sprechpausen in der gesprochenen Sprache. Die suprasegmentalen Einheiten der Phonologie sind mit der akustischen und artikulatorischen Phonetik eng verbunden. Hier endet die Phonologie-Lektion und damit die erste Unterrichtseinheit. In der nächsten Unterrichtseinheit werde ich in drei Lektionen die Formenlehre, die Satzbaulehre und zunächst die Bedeutungslehre einführen. Hallo liebe Studierende des Faches Deutsch als Fremdsprache. Willkommen in der zweiten Unterrichtseinheit. Hier werde ich in drei Teilen die Morphologie, Syntax und Semantik behandeln. Fangen wir mit der Morphologie an. Lektion vier: Einführung in die Morphologie. Morphologie, die in der Fachliteratur auch Morphematik oder Morphemik genannt wird, ist die Formenlehre der Sprache. Sie ist die Wissenschaft von den Formen und Formveränderungen, denen die Wörter durch Deklination und Konjugation unterliegen. Diese linguistische Teildisziplin untersucht den Aufbau von Wörtern aus Morphemen, also Flexion und Wortbildung. Morphologie, die die Regeln einer Sprache zur Bildung von Wörtern und Wortformen untersucht, wird auch als die Theorie der internen Struktur der Wörter bezeichnet. Die Grundbegriffe und damit die Forschungsgegenstände der Morphologie sind Morph, Morphem, Amorph, Allomorph, Lexem und Wort. Das Morph ist die kleinste, minimale, unklassifizierte bedeutungstragende Einheit in der Sprache, die nicht weiter segmentierbar ist. Die Morphe werden in Klassen zusammengefasst, die die Morpheme einer Sprache bilden. Das Morphem: Morpheme sind die kleinsten sprachlichen Einheiten im Sprachsystem mit einer Bedeutung oder grammatischen Funktion. Sie bilden den Grundwortschatz und die Konstituenten der Wortstruktur und ergeben durch Kombination neue Wörter und Wortformen. Amorph ist die gestaltlose Einheit in einer Sprache: Zum Beispiel da - da in Dadaismus. Allomorphe sind Elemente oder Varianten desselben Morphems, die in einer bestimmten phonemischen, grammatikalischen oder lexikalischen Umgebung vorkommen. Zum Beispiel ie und t sind Allomorphe des Präteritums wie in schlief, fragte. Klassifikation von Morphemen. Morpheme lassen sich unter mehreren Gesichtspunkten in unterschiedliche Typen differenzieren und klassifizieren: Hinsichtlich ihrer Bedeutungsfunktion wird zwischen lexikalischen und grammatischen Morphemen unterschieden. Hinsichtlich ihres Vorkommens bzw. ihrer Selbständigkeit unterscheidet man zwischen freien und gebundenen Morphemen mit dem Spezialfall der unikalen bzw. blockierten Morpheme. Freies Morphem: Das Morphem, das als selbständiges Wort vorkommt ist freies Morphem. Hier handelt es sich um als selbstständige Wörter auftretende Elemente, die ohne andere Morpheme ein Wort bilden. Sie sind eigentlich wortfähige Morpheme, die im Wörterbuch als Grundwörter bzw. Vokabeln verzeichnet sind und daher auch als lexikalische Morpheme oder Lexeme bezeichnet werden. Lexeme haben entweder Bedeutung wie zum Beispiel Schule, Studentin, Tisch usw., oder grammatische Funktion zum Beispiel mit, auf, dass, wenn und viele mehr, die auch freie grammatische Morpheme genannt werden. Gebundenes Morphem: Das Morphem, das nur innerhalb von Wörtern auftreten kann, d.h. es kann nur als Wortteil vorkommen und in Kombination mit anderen Morphemen ein Wort bilden; Zum Beispiel die Suffixe in den Wörtern Schulen, Studentinnen, Kinder. Diese Art von Morphemen sind grammatikalische oder funktionale gebundene Morpheme und werden Kategorien wie Wortbildungs-, Ableitungs- und Flexionsmorpheme zugeordnet. Diskontinuierliches Morphem: Gebundenes Morphem, das aus einer Folge voneinander getrennter Morphe bestehen. Zum Beispiel Partizip II: ge und t in gesagt oder ge und en in gelesen. Unikales Morphem. Das Morphem, das nicht allein, sondern nur in Verbindung mit einem einzigen anderen Morphem auftritt, wird unikales Morphem genannt. Zum Beispiel das Morphem Him kommt nur in Verbindung mit dem Morphem Beere vor, ebenso können auch die Morpheme Brom und Preisel nur mit Beere kombiniert werden. Also Himbeere, Brombeere, Preiselbeere. Blockiertes Morphem. Das Morphem, dessen Kombinationsfähigkeit stark eingeschränkt ist. Zum Beispiel das Morphem Schwieger kommt nur in Verbindung mit Eltern, Mutter, Vater, Tochter, Sohn vor. So endet hier die Morphologie-Lektion. In der nächsten Lektion werde ich die Syntax einführen. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Lektion fünf: Einführung in die Syntax. Als Teilbereich der Linguistik beschäftigt sich die Syntax mit dem Bau und der Gliederung des Satzes, mit der Untersuchung und Kategorisierung der Sätze in einer Sprache (Satzbaulehre). Dabei geht es um ein System von Regeln, wie die kleineren Elemente wie Morpheme, Wörter, Satzglieder, Phrasen und so weiter in einer Hierarchie strukturiert werden, damit richtige (also verständliche, wohlgeformte) Sätze entstehen. Im semiotischen Kontext untersucht Syntax die Anordnung und Beziehung von Zeichen. Forschungsgegenstand der Syntax ist der Satz, die Komponenten des Satzes und die Formen, Typen, bzw. Arten des Satzes. Die Syntax wird in der Fachliteratur als die Lehre von Form und Struktur von Sprache, die Menge der Regeln einer Sprache zur Bildung von Sätzen und als die Kombinatorik wohlgeformter Gestalten definiert. Sie untersucht die Verknüpfung von Wörtern zu Phrasen, von Phrasen zu Sätzen. Syntaktisch gesehen sind die Satzkomponenten Subjekt, Prädikat, Objekt, temporale, adverbiale Bestimmung und so weiter und so fort. Die Folie am Bildschirm stellt den Satzbau nach der traditionellen Grammatik dar. Modernere Grammatikmodelle wie die Konstituentengrammatik, generative Transformationsgrammatik, minimalistisches Programm und andere. stellen den Satzbau in einer taxonomischen Hierarchie dar, in der die Komponenten des Satzes wie die Äste eines Baums jeweils in kleinere Phrasen oder Konstituenten bis zur kleinsten Einheiten zergliedert werden. In der Syntaxtheorie werden die Sätze inhaltlich und strukturell unterschieden und demnach kategorisiert. Inhaltlich werden die Sätze wie Aussagesatz (Deklarativsatz), Aufforderungssatz (Imperativsatz), Fragesatz (Interrogativsatz), Wunschsatz und Ausrufesatz definiert. Strukturell gesehen werden die Satzformen als Einwortsatz, einfacher Satz (auch Hauptsatz) und zusammengesetzter oder komplexer Satz klassifiziert. Die Klassifikation von Sätzen wird am Bildschirm dargestellt. Um die Wiederholung zu vermeiden, werde ich hier die Syntax nicht weiter behandeln, denn die Syntax wird in vielen Grammatikkursen ausführlich erläutert. In der nächsten Lektion besprechen wir die Bedeutungslehre.